Erstsemester im leeren Hörsaal

StudentenlebenStudis in der Krise? Was du am Coronasemester lieben und hassen wirst.

2020 – diese Zahl hat uns Anfang des Jahres so einiges versprochen. Die Silvesterluft roch nach Roaring Twenties, Neuanfang, Glamour und großen Plänen. Und dann das: ein neuartiges Virus legt das gesamte öffentliche Leben lahm. Freiheit, Party, Fehlanzeige. Gerade für angehende Studentinnen und Studenten war dieses Jahr alles anders – keine Ersti-Wochen, keine Clubtour, keine WG-Sause mit den neuen Mitbewohnern. Ist deswegen alles schlechter? Oder hat der ungewöhnliche Start ins Wintersemester vielleicht sogar Vorteile? Unsere Pro- und Contra-Liste im Überblick.

Lovefact 1: Vorlesungen im Schlafanzug
Wer im vergangenen Frühjahr ins Studium gestartet ist, hat von der Uni oft nichts gesehen. Die Online-Plattform „Zoom“ wurde zum neuen Vorzeigehörsaal, WhatsApp-Gruppen überlebensnotwendig und das E-Mail Postfach quoll über. Das ist zwar einerseits extrem schade – schließlich gehören Lernen in der Bib, Mensa-Essen und neue Kommiliton/innen einfach dazu – andererseits hat das unerkannte Vor-sich-hin-Studieren durchaus Vorteile. Das stressige Badezimmer-Sharing mit den WG-Freunden entfällt, dem Bus musst du nicht mehr hinterher rennen und zum Mittagsschlaf kannst du dich einfach auf die Seite rollen. Vorlesungen im Schlafanzug – bequemer geht’s wirklich nicht. Darum: versuche, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen und genieße die Ruhe vor dem Sturm. Aufregend wird es früh genug wieder.

Lovefact 2: Der sanfte Start ins Campusleben
Der Semesterstart war und ist für die meisten Erstis gleichbedeutend mit dem berühmten Sprung ins kalte Wasser. Wurden in der Schule die Stundenpläne noch auf dem Silbertablett serviert, musst du dich auf einmal alleine um Credits, Kurse und Co. bemühen. Ältere Semester schauen noch dazu gerne einmal etwas hochnäsig auf die unerfahrenen Erstis herab. Nicht selten ähnelt das erste Semester an der Hochschule darum einem Spießrutenlauf – Stress pur. In diesem Jahr kannst du alles etwas gemütlicher angehen, aus der heimischen Deckung heraus den Studienverlauf planen, vorsichtig ins Thema reinkommen, erste Erfolge einfahren. Öffnen die Hochschulen wieder, müssen sich alle neu reinfuchsen – jüngere wie ältere Semester. Du bist dann studientechnisch schon ein alter Hase und kannst dich voll und ganz auf das Campusleben konzentrieren – Kneipenabende, neue Bekanntschaften und analoge Vorlesungen (hoffentlich) inklusive.

Lovefact 3: Du sparst bares Geld
Student/innen sind immer knapp bei Kasse. An dieser Legende ist mehr als nur ein Körnchen Wahrheit dran. Den größten Batzen des studentischen Budgets fressen dabei die teuren Mieten in typischen deutschen Uni-Städten auf (die übrigens trotz Corona weiterhin gestiegen sind). Während des Lockdowns im Frühjahr zogen daher viele junge Menschen wieder bei Mama ein – oder im Falle der Erstis gar nicht erst aus. Und merkten: Daheim ist es gar nicht so schlecht. Und vor allem gar nicht mal so teuer. Versuche, die andere Seite der Medaille zu sehen: Bleibst du in diesem Semester noch zuhause wohnen, sparst du bares Geld, das du zu einem späteren Zeitpunkt dann in den lange erträumten Auslandsaufenthalt, das neue Laptop oder eine schicke Einrichtung für dein WG-Zimmer investieren kannst. Und da Partys aktuell ebenfalls eher vor dem Bildschirm stattfinden, kannst du auch hier Budget einsparen.

Die zwei Seiten einer Medaille…
…womit wir auch schon beim Thema wären. Denn leider hat die Corona-Handbremse das Studentenleben an der einen oder anderen Stelle trotz der oben genannten Vorteile ganz schön fest im Griff. Was ganz besonders nervt:

Hatefact 1: Erstis wollen sich als Student/innen fühlen. Punkt.
Kaum ein neuer Lebensabschnitt ist so spannend wie der Beginn des eigenen Studiums. Du fühlst dich erwachsen, frei, unabhängig, kannst endlich das tun, was dir so richtig Spaß macht. Du lernst neue Leute kennen, bist dem wachsamen Auge von Mama und Papa entflohen und kannst mal so richtig die Sau rauslassen. Du nimmst dein Mittagessen in der Mensa zu dir, lernst mit anderen in der Bibliothek und philosophierst abends bei einem Bierchen über das Leben. Hach.

Hatefact 2: Leider beschränkt sich das Studium momentan jedoch auf seine inhaltlichen Aspekte – und das ist schade.
Soziale Kontakte? Sind nicht drin, obwohl für Erstis eigentlich ganz besonders wichtig. Die Uni soll zur neuen Homebase werden, an die man später gerne zurückdenkt. Kommilitonen werden oftmals Freunde fürs Leben. Und nicht selten findet sich auch der eigene Herzensmensch in der Bar um die Ecke. Im Austausch mit Professoren und älteren Student/innen entdeckst du außerdem Vorbilder, die für deinen beruflichen Weg entscheidend sein können. Das alles liegt auf Eis. Trotzdem lautet die Parole: Durchhalten! Gerade weil wir wissen, wie schön das richtige Studentenleben sein kann, müssen wir jetzt die Füße stillhalten. Dann können wir hoffentlich bald wieder das volle Programm am Campus genießen.

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