Ein 200-Euro-Schein steckt in einer Jeanstasche.

Einmalzahlung So kompliziert ist die Beantragung der 200 Euro Energiepauschale – ein Selbstversuch

Das Chaos um die 200 € Einmalzahlung für Studierende ist beachtlich. Seit dem 15. März ist die Beantragung offen. Wir wollten wissen, wie kompliziert es wirklich ist, die Energiepauschale als Studi zu beantragen. Als studentische Mitarbeiterin habe ich daher meinen Selbstversuch zu den 200 € für dich protokolliert.

Das Learning: Es muss keine Odyssee sein, wenn du beachtest, was ich bei meinem Antrag für die Einmalzahlung falsch gemacht habe.

Versuch 1 | Dauer: 2min12
Ich öffne die E-Mail meiner Hochschule, in der ich über meine Zugangsdaten informiert werde und melde mich im Campus-Portal an. Dort wird mir der Zugangscode sofort angezeigt. Das PDF mit der PIN finde ich nach wildem Raten, wo sich die Unterseite „Bescheide/Bescheinigungen“ findet, dann auch.

Auf einmalzahlung200.de gebe ich die Daten ein und schwupps – es klappt nicht. Folgende Fehlermeldung wird mir angezeigt:
Ein Verbindungsfehler ist aufgetreten. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal oder wenden Sie sich an die Info-Hotline der Einmalzahlung.

Versuch 2 | Dauer: 1min45
Diesmal komme ich zumindest bis ins Portal der Einmalzahlung rein, wo ich die BundID beantragen soll. Ich schaue etwas in den FAQ nach und komme nicht mehr zur Anmeldestelle zurück. Na toll.

Versuch 3 | Dauer: 0min49
Wir sind zurück bei Fehlermeldung 1. Wenigstens merkt sich mein Browser Zugangscode und PIN, so muss ich diese nicht bei jedem Versuch neu raussuchen.

Der Beginn der Abwege. Warnung: Erst fertig lesen und dann – hoffentlich – bei deinem Antrag der Einmalzahlung nicht nachmachen.

Versuch 4 | Dauer: 8min22
Diesmal starte ich den Antrag für die BundID. Für das Erstellen der BundID braucht man eine Transport-PIN, die angeblich in einem Brief steht, den man nach Beantragung des Persos bekommen hat. In den Tiefen meiner Unterlagen finde ich tatsächlich den Brief mit den Unterlagen zur Online-Ausweisfunktion. Der ist von 2018. Ein bisschen stolz bin ich schon, dass meine Adulting-Fähigkeiten so weit ausgereift sind.

Und zu früh gefreut. Ich habe zwar alle Unterlagen, aber jetzt scheitere ich an der Ausweisapp, denn mein Handy kann irgendeine Funktion davon nicht. Ich würde mich als „technisch nicht auf den Kopf gefallen“ bezeichnen, aber was zum Teufel… Vielleicht klappt es, wenn ich das Ganze nur mit dem Handy versuche? Denn das Problem scheint die Verbindung zwischen Smartphone und Laptop für die App zu sein. Nebenbei bemerkt, warum braucht man auch zwei Geräte?

[2 Minuten später]

Ok, direkt auf dem Handy scheint der richtige Weg zu sein. Allerdings ist wohl der Server der Bund ID überlastet…
Beim dritten Versuch klappt es, allerdings brauche ich hierfür eine 6-stellige PIN, die ich noch nicht habe. Um die zu bekommen, muss ich den Transport PIN von 2018 umwandeln. Die nächste Hürde, bei der wieder eine Fähigkeit meines Handys fehlt.

Versuch 5 | Dauer: 5min40
Was das eine Handy nicht kann, kann vielleicht das andere. Ich lade die Ausweisapp auf mein Arbeitshandy herunter. Hallelujah. Das Papier von 2018 überlebt zwar mein Gerubbel nicht und ich zerstöre die Lesbarkeit des PIN, kann ihn aber gerade noch so erraten. Doch schon wieder zu früh gefreut. Jetzt behauptet die App, eine Internetverbindung sei nicht möglich. Dabei klappen sowohl WLAN als auch mobile Daten einwandfrei. Probieren wir noch mal die Kombi Laptop + Handy.

Zwischenfazit: Ich dachte, der Antrag für die Einmalzahlung würde 5 Minuten dauern und alles gar nicht so schlimm sein. Nun ja.

Versuch 6 | Dauer: 5min39
Ich drehe mich im Kreis. Der Laptop bzw. die Ausweisapp darauf findet das Handy partout nicht und das Handy bzw. die Ausweisapp darauf behauptet weiterhin, kein Internet zu haben. Mir scheint es, als gäbe es da einen gemeinsamen Nenner.

Versuch 7 | Dauer: 11min19
Ich probiere und probiere und probiere. Nichts funktioniert. Alles in allem bin ich inzwischen fast eine Stunde beschäftigt. Ich breche das Experiment für den Moment ab. Vielleicht sind die Server der Ausweisapp überlastet oder was weiß ich was.

Versuch 8 | Dauer: 4min00
Moment, eine Kombi habe ich noch nicht probiert. Arbeitslaptop und Arbeitshandy.

Aber nein, auch das klappt nicht.

Verzweiflung nach einer geschlagenen Stunde – hätte nicht sein müssen.

Die Beantragung der Energiepauschale scheitert beim Versuch, eine BundID zu erstellen. Obwohl ich alle Informationen habe, theoretisch auch die richtigen Endgeräte. Das eine Gerät kann meinen Personalausweis lesen, das andere den Prozess starten, verbunden bekomme ich sie nicht. Warum es nicht ausreicht, dass die Uni mir einen persönlichen Zugangscode und PIN gegeben hat, ist mir wirklich ein Rätsel. Dann wäre die Sache bestimmt in weniger als fünf Minuten erledigt gewesen. Und da dämmert es mir…

Versuch 9 | Dauer: 6min20
Ich bin ein Idiot. Versuche 4 bis 8 hätte ich mir sparen können, wenn ich einen Hinweis gelesen hätte: Wer eine PIN von der Uni bekommen hat, braucht zwar eine BundID, allerdings nicht über die Ausweisfunktion, sondern kann sich einfach einen Benutzernamen und Passwort erstellen. Dazu muss man in diesen Reiter wechseln:
Das Portal der BundID, die du für die Einmalzahlung brauchst, hat vier Reiter. Automatisch ausgewählt ist die Option "Online-Ausweis", aber ganz rechts befindet sich der Reiter "Benutzername & Passwort".

Tja, und nachdem ich das verstanden habe, geht es tatsächlich flott. Im Grunde genommen fehlt nur noch die IBAN, dann ist meine Einmalzahlung beantragt.

Also: Lern aus meinem Fehler und beantrage deine 200 € Einmalzahlung in weniger als zehn Minuten.

Das gilt allerdings nur für die, die über ihre Uni eine PIN bekommen haben! An alle anderen: Mein Beileid. Wenn du für andere Studis einen Tipp hast, wie sie sich die Geräteodyssee ersparen können, lass ihn sehr gerne in den Kommentaren da.

Update: Nach der Beantragung habe ich eine Bestätigungs-E-Mail bekommen und zwei Werktage später war das Geld schon auf meinem Konto. Ab dem Zeitpunkt der Beantragung läuft also alles sehr glatt. Außerdem scheinen die Probleme mit der App abzunehmen, d.h. die Beantragung auch ohne PIN von der Uni dürfte inzwischen reibungsloser funktionieren.

Die 200 € sind für dich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? Dann sind wir vielleicht etwas für dich: Die Deutsche Bildung Studienfinanzierung. Unsere Studienfinanzierung ist eine Alternative zum Studienkredit und beruht auf dem Prinzip des Umgekehrten Generationenvertrags: Du kannst dich finanziell sorgenfrei auf dein Studium konzentrieren, wir coachen dich in den Job – und sobald du erfolgreich im Berufsleben stehst, ermöglichst du mit deiner Rückzahlung der nächsten Generation ihren Traum vom Studium. Übrigens: Wir finanzieren auch Auslandssemester und ganze Studiengänge im Ausland. Denn Bildung sollte unter keinen Umständen am Geld scheitern.

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