Pressemitteilung Was die Coronakrise über Studienfinanzierung lehrt/offenbart?

Anja Hofmann, Vorstandsmitglied der Deutschen Bildung, im Interview

Die Coronakrise wirft ein Schlaglicht auf das Thema Studienfinanzierung. Das hat sich auch im CHE-Studienkredittest niedergeschlagen, der in dieser Woche veröffentlicht wurde. Die Studienfinanzierung der Deutschen Bildung hat eine Spitzenbewertung erhalten. Anja Hofmann, Vorstandsmitglied der Deutschen Bildung, schätzt die Lage zur Studienfinanzierung in 3 Fragen und Antworten ein.

Was bedeutet die Corona-Pandemie für die Studienfinanzierung in Deutschland?
Die Corona-Pandemie hat soziale Ungleichheiten – in sämtlichen Bereichen – deutlich hervorgespült. Die Krise als Katalysator bringt die Tatsache, dass Bildungschancen ungleich verteilt sind, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Dazu zählt auch die Finanzierung des Studiums, die in Deutschland hauptsächlich auf Einkünfte aus Nebenjobs und elterlicher Unterstützung fußt. Das Schlaglicht der Krise bietet eine große Chance: Im Idealfall gibt es kein Zurück mehr. Es wird nicht bei einem temporären Aufruhr bleiben, sondern die Krise zwingt zu nachhaltigen Antworten auf das Dauerproblem mangelnder Studienfinanzierung. Ich gehe stark davon aus, dass wir jetzt in eine Phase der ernsthaften Optimierung kommen. Die negative Resonanz auf die akuten Maßnahmen zeigt, dass Studienfinanzierung besser auf die Bedürfnisse der studentischen Kunden ausgerichtet werden muss – nicht nur während einer Pandemie.

Was muss getan werden, um eine bessere Bildungschancengerechtigkeit nach der Corona-Pandemie zu erreichen?
Das Studium darf kein finanzielles Risiko sein. In der Corona-Pandemie sind zahlreiche Studierende nach wenigen Wochen in Existenznot geraten, weil der Nebenjob weg gefallen ist oder weil die Eltern sie nicht mehr finanziell unterstützen konnten. Das hat gezeigt, wie knapp viele Studierende ihren Lebensunterhalt kalkulieren müssen. Kein Wunder, dass zu viele jungen Menschen ohne finanzielle Sicherheiten nicht den Mut haben, ein Studium anzutreten. Unbürokratische, temporäre Zuschüsse in akuten Notlagen müssen den Studienabbruch verhindern und Mut zum Studieren machen. Für die dauerhafte Studienfinanzierung sollte ein verlässlicher Mix aus staatlicher Förderung und nachhaltigen, privatwirtschaftlichen Modellen bereitstehen.

Wie können private Studienfinanzierer in der aktuellen Situation Studenten konkret helfen?
Private Studienfinanzierung kann eine sinnvolle Ergänzung sein. Die Kritik am staatlichen KfW-Studienkredit zeigt aber, dass wir generell über die Ausgestaltung von Studienfinanzierung sprechen müssen. Die Studienfinanzierung der Deutschen Bildung funktioniert nach dem Prinzip eines umgekehrten Generationenvertrags. Studierende erhalten flexible Auszahlungsbeträge für das Studium. Gezahlt wird in der Regel aber erst später, anteilig vom Einkommen der Absolventinnen und Absolventen. Das ist eine Möglichkeit, Studienfinanzierung privatwirtschaftlich zu organisieren, aber ohne die befürchtete fixe Schuldenlast.

Über Anja Hofmann (geboren 1973)
Anja Hofmann ist Vorstands- und Gründungsmitglied der im Jahr 2006 gegründeten Deutsche Bildung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Marketing, Kommunikation und das inhaltliche Trainingsprogramm. Leidenschaft für Bildung treibt sie an. Zuvor hat die Diplom-Kauffrau ihre erste Führungsverantwortung in leitenden Positionen bei einer internationalen Personalberatung und einer britischen Verlagsgruppe in Boston, Brüssel, Köln und Wallingford gesammelt.

Über die Deutsche Bildung AG
Die Deutsche Bildung, ein Social Business für Studienfinanzierung, ermöglicht über ihren Studienfonds eine flexible Studienfinanzierung, die vom Centrum für Hochschulentwicklung regelmäßig mit einer Spitzenbewertung ausgezeichnet wird. Neben der Finanzierung werden studentische Kunden für ein erfolgreiches Studium und das zukünftige Arbeitsleben beraten, mit der Praxis vernetzt und gecoacht. Die Studienfinanzierung wird unabhängig vom Einkommen der Eltern und ohne Bürgen vergeben. Angesprochen sind Studentinnen und Studenten aller Fachrichtungen, die ihr Studium an einer staatlich anerkannten Hochschule in Deutschland oder auch im Ausland absolvieren. Als Absolvent/innen zahlen sie erst mit Beginn der Berufstätigkeit einen vereinbarten Anteil ihres Einkommens an den Studienfonds, was die Gefahr der Überschuldung minimiert und gleichzeitig Freiheit bei der Berufswahl und privaten Lebensentscheidungen lässt. Ermöglicht wird das Modell über institutionelle und private Investoren über Anleihen oder als Eigenkapitalinvestment.

www.deutsche-bildung.de

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