Lernblockaden Unsicherheiten und Aufschieberitis
Lernblockaden zeigen sich auf unterschiedliche Weise
Verzweiflung und Entmutigung stehen oft am Anfang, wenn der Lernende vor einem schier unerklimmbaren Berg von Wissensstoff steht.
Typisch ist auch, dass das Lernen am Anfang noch holprig und mühsam verläuft. Von Studenten hört man oft die Klage, dass sie in das Lernen „nicht reinkommen“. Allerdings ist es meistens so, dass man mit der Zeit geschickter im Umgang mit dem Lernstoff und der Situation wird. Je mehr Vorwissen man sich angeeignet hat, desto leichter lassen sich neue Details daran anknüpfen. Das Lernen wird leichter, scheint schneller und automatischer abzulaufen. Der anfänglich steile Anstieg wird flacher. Und: Wenn beim Lernbeginn Schwierigkeiten bestehen, sind daran manchmal auch ungeklärte Fragen schuld.
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Viele sind unsicher, wie „richtiges Lernen“ eigentlich funktioniert. Eine weitere Frage kann sein: Was muss eigentlich genau gelernt werden? Zur Prüfungsvorbereitung gibt es manchmal ellenlange Literaturlisten, die man realistischerweise nicht komplett durcharbeiten kann. Stell dir die Frage: Welche Schwerpunkte hat der Prüfer in seinen Veranstaltungen gesetzt? Und vielleicht kannst du ihm in der Sprechstunde entlocken, welche Literatur er für besonders relevant hält. Zu vielen Themengebieten gibt es außerdem Fragenkataloge und Probeklausuren, die du zur Vorbereitung nutzen kannst.
Ein weiteres Problem kann in der Literaturbeschaffung liegen. Hierbei solltest du jedoch energisch vorgehen, denn die Literaturrecherche und Beschaffung gehört zu den Lernzielen eines Studiums. Sollte ein Buch verliehen sein und die Fernleihe zu lang dauern, könntest du dich beispielsweise um ein gebrauchtes Buch in einem der Internet-Antiquariate bemühen. Vorsicht: Übertreibe es aber auch nicht mit der Beschaffung von Vorbereitungsliteratur, denn dies kann manchmal auch ein Vorwand sein, mit dem Lernen nicht anfangen zu können.
Was die Lust zu lernen ebenfalls einschränken kann, ist die Unsicherheit darüber, wie genau gelernt werden muss. Reicht es für eine bestimmte Prüfung, die wichtigsten Begriffe und die groben Zusammenhänge zu kennen oder muss man jedes Detail, jede Jahreszahl, jedes Beispiel auswendig im Kopf haben? Der Feinheitsgrad ist nicht leicht einzuschätzen und besonders dann, wenn man alleine lernt, kann man sich leicht vertun. Es kann daher positiv sein, in einer Lerngruppe zu lernen – gemeinsam und in der gegenseitigen Kontrolle entwickelt man oft ein gutes Gefühl dafür, was relevant ist und was nicht.
Frage, wenn möglich, auch ehemalige Prüflinge, wie die Prüfung beim jeweiligen Prüfer verlaufen ist und welche Fragen beispielsweise wie detailliert gestellt wurden. Manche Prüfer haben bestimmte Lieblingsthemen, auf die sie gerne zurückkommen.
Nicht anfangen können: Ein bekanntes Problem
Eines der bekanntesten Probleme beim Lernen ist das „nicht anfangen können“. Gerade Studenten der ersten Semester kennen noch die Erfahrung aus der Schulzeit, dass kurzfristiges Lernen am Abend vorher ausgereicht hat, um eine Klausur zu bestehen. Der Stoff war in den meisten Fällen jedoch schon durch den Unterricht relativ vertraut und auch nicht so umfangreich. An der Hochschule ist ein rechtzeitiger Lernbeginn wichtiger: Die Stoffmengen sind in der Regel sehr umfangreich und vieles musst du dir selbstständig erarbeiten. Ein strikter Lernplan mit Selbstbelohnungen ist sehr wichtig.
Ein Problem können auch zu hohe Erwartungen sein. Sei also realistisch – wenn du schon immer furchtbar schlecht in Mathematik warst, musst du den Statistik-Schein für dein Studium nicht unbedingt mit Eins bestehen. Hab keine Angst davor, eventuell auch mal nicht so gut abzuschneiden. Angst vor mittelmäßigen Leistungen erhöht eher die Gefahr für tatsächliches Scheitern – besonders dann, wenn du deshalb nicht mit der Vorbereitung anfangen kannst.
Auch Trödelei kann deinen Lernplänen im Weg stehen. Dagegen können strikte Zeitlimits helfen. Verzichte nicht völlig auf geliebte Beschäftigungen, aber setze eine klare und verbindliche Grenze. Nach zwei Tassen Kaffee oder nach 10 Minuten Musikhören fängst du an. Stell dir dafür zum Beispiel einen Wecker.
Hilfreich ist auch ein innerer Ansporn: Halte dich bei Laune, feuere dich an: „Noch eine Stunde, dann mache ich eine Kaffeepause!“, „Wenn ich diese E-Mail abgesendet habe, dann fange ich wirklich an.“ Aber Vorsicht vor einem Teufelskreislauf, indem du immer neue Argumente und Beschäftigungen findest – wart nicht auf die idealen Voraussetzungen, um mit dem Lernen anzufangen, sondern überdenken klar deine Prioritäten.
Wenn du dich daran ausrichtest, wirst du auch erst das Lernen und dann die Prüfungen schaffen.
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