Corona-PandemieKrise mit Folgen: Immer mehr Student/innen mit psychosozialen Problemen

Online-Semester, längere Studiendauer, Social Distancing, finanzielle Schwierigkeiten. Deutschlands Student/innen geht es schlecht. Im Zuge der Corona Pandemie ist der Anteil der psychisch belasteten Studierenden deutlich gestiegen – von sieben Prozent im Jahr 2016 auf aktuell mehr als 10 Prozent. Das hat eine Umfrage des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung nun gezeigt. 

Student/innen sind vor allem eines: ermüdet. 

Auch das Deutsche Studentenwerk registriert eine deutlich stärkere Nachfrage nach psychosozialer Beratung und rechnet damit, dass der Trend die nächsten Jahre weiter anhalten wird. Insbesondere Ermüdungserscheinungen nehmen – nach mittlerweile drei Semestern im Corona-Ausnahmezustand – weiter zu. Dies bestätigt auch Ranja Kaiser, Leiterin der psychosozialen Beratungsstelle an der Ruhr-Universität Bochum im Interview mit Forschung & Lehre. Viele Studierende belaste, dass kein Ende der Pandemie in Aussicht sei und das Semester noch für einige Zeit digital laufen wird: „Viele zweifeln an sich, weil ihnen der Austausch mit anderen fehlt: Mache ich es richtig? Bin ich die einzige Person, die einen Zusammenhang nicht versteht?“ 

Social Distancing belastet zusätzlich 

Ein weiteres Problem: Der deutlich gestiegene Workload im digitalen Studium und fehlende „Puffer“ in Form von gemeinsamen Kaffeepausen oder dem kurzen Spaziergang zum nächsten Hörsaal. Auch Geldsorgen machen den Student/innen zu schaffen. Finanzielle Schwierigkeiten sorgen für zusätzlichen Druck, der Gefühle wie Einsamkeit oder Selbstzweifel verstärkt. Gegen Stimmungstiefs in der Corona-Pandemie empfiehlt Kaiser, tägliche Routinen zu entwickeln, die Struktur in den Arbeitsalltag bringen. Die Lerneinheiten sollten eher kurz gehalten werden; nach jeder erfolgreich absolvierten Einheit folgt eine Belohnungspause. Sich mit Kommilitonen und Kommilitoninnen zu virtuellen Lerngruppen zu verabreden erhöht die Selbstverantwortung. Private Kontakte können über Spaziergänge oder Zoom Calls gepflegt werden. Darüber hinaus wichtig: auf gesunde Ernährung achten, regelmäßig schlafen und Sport an der frischen Luft machen. 

Frauen deutlich häufiger betroffen 

Um die psychosoziale Folgen der Corona Krise einzudämmen, fordert das Deutsche Studentenwerk von Bund und Ländern ein gemeinsames Förderprogramm für Hochschulen und Studentenwerke; außerdem müsse eine klare Test- und Impfstrategie mit deutlichen Öffnungsschritten folgen. Wer Gesprächsbedarf hat, kann sich darüber hinaus jederzeit an die psychosozialen Beratungsstellen seiner Hochschule wenden. Studentinnen gaben mit 12 Prozent übrigens häufiger an, sich gestresst zu fühlen, als ihre männlichen Kommilitonen (sieben Prozent). Unterschiede gibt es auch über Fächergrenzen hinweg: Besonders belastet zeigten sich 2020 Student/innen der Geisteswissenschaften und Kunstwissenschaften (19 Prozent und 17 Prozent). In der Humanmedizin (sechs Prozent) und insbesondere im Sport (drei Prozent) fühlten sich die Studierenden deutlich besser. 

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